Joshua Groß wurde für sein bemerkenswert umfangreiches und vielseitiges literarisches Frühwerk ausgezeichnet, das in dem Roman "Flexen in Miami" seinen vorläufigen Höhepunkt fand. Der Roman enthält – wie die Laudatorin hervorhob – „ein kühnes Zusammenspiel und eine immer wieder neue Aufmischung verschiedenster Themen und Perspektiven: Gesellschafts- und kapitalismuskritische Schärfe steht neben alltäglichen Liebesgeschichten; freche Situationskomik neben philosophischem Tiefgang; die Übermacht der digitalen Welt neben romantischer Natursehnsucht; Rauscherfahrungen neben nüchterner Zeitdiagnose; schnoddrige Jugendsprache neben erlesenster Poesie.“
Die Preisverleihung fand am 22. Oktober 2021 im „Roten Salon“ der Berliner Volksbühne statt. Die Laudatio hielt Prof. Dr. Christine Lubkoll. Julia Windischbauer las Abschnitte aus dem Roman sowie aus dem 2021 erschienenen Band „Entkommen“. Die musikalische Rahmung übernahm der Tubist Jonas Urbat, der mit instrumentellen, aber auch mit durch Künstliche Intelligenz erzeugten Musikdarbietungen in einen faszinierenden Dialog mit dem literarischen Text trat.
Joshua Groß, geboren 1989 in Grünsberg, lebt in Braunschweig. Studium der Politikwissenschaft, der Ökonomie und der Ethik der Textkulturen in Erlangen. Von 2014 bis 2019 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für moderne Kunst Nürnberg. Er veröffentlichte u.a. Faunenschnitt (2016), Flauschkontraste (2017) und Flexen in Miami (2019), Entkommen (2021). Er ist Mitherausgeber der Anthologie Mindstate Malibu (2018) sowie von Etel Adnans Wir wurden kosmisch (2019).