Literaturpreis 2023 an Isabel Fargo Cole
Isabel Fargo Cole erhielt den Literaturpreis 2023 der A und A Kulturstiftung in Höhe von 15.000 Euro für ihr Prosawerk. Ihre Romane „Die grüne Grenze“ (Edition Nautilus 2017), „Das Gift der Biene“ (Edition Nautilus 2019) und „Die Goldküste. Eine Irrfahrt“ (Matthes und Seitz 2022) werden für ihre beeindruckende Verbindung von sachlicher Genauigkeit und poetischer Sprachmacht ausgezeichnet sowie für die bemerkenswerte Präzision, mit der sich die Autorin geographisch oder historisch ‚fremde‘ Kulturen literarisch aneignet: Sowohl in der Perspektive einer US-Amerikanerin auf die deutsche Geschichte als auch in der Annäherung der Ururenkelin eines amerikanischen Goldsuchers an eine unbekannte Familiengeschichte gehen Historie und Gegenwart, Fremdheit und Nähe sowie nicht zuletzt diverse literarische Gattungen anspruchsvolle Verbindungen ein.
Der Literaturpreis der A und A Kulturstiftung wurde Isabel Fargo Cole im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung am 12. April 2023 im „Roten Salon“ der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin verliehen. Alexander Cammann, Literaturredakteur im Ressort Feuilleton der ZEIT, hielt die Laudatio. Die Schauspielerin Anna Thalbach las Auszüge aus den beiden älteren Romanen sowie den Epilog aus „Die Goldküste“. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von Frank Wolff am Violoncello mit Stücken aus seinem Programm „Bach & Krach“.
Zur Preisträgerin:
Die Autorin und Übersetzerin wuchs in New York auf, studierte in Chicago und Berlin und lebt seit 1995 in Berlin. Ihr Roman „Die grüne Grenze“ wurde 2018 für den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletristik nominiert, 2018 erhielt Isabel Fargo Cole den Helen-und-Kurt-Wolff-Übersetzerpreis für ihre Übertragung einer Erzählung von Wolfgang Hilbig.